Primidon Nebenwirkungen

Letzte Aktualisierung: 29. Juli 2025

Primidon ist ein seit Jahrzehnten bewährter Wirkstoff zur Behandlung verschiedener Formen von Epilepsie. Er wird eingesetzt, um epileptische Anfälle vorzubeugen oder deren Häufigkeit zu verringern. Primidon kommt unter anderem in bekannten Medikamenten wie Liskantin® 250 mg Tabletten oder Liskantin® Saft 25 mg/ml Suspension zum Einnehmen zum Einsatz. Wichtig zu wissen: Nebenwirkungen von Primidon sind möglich, treten aber nicht bei jedem auf.

Mögliche Nebenwirkungen

Sehr häufig

  • Müdigkeit oder starke Schläfrigkeit (besonders zu Beginn der Behandlung)
  • Schwindel und Unsicherheit beim Gehen
  • Teilnahmslosigkeit oder Reizbarkeit, vor allem bei Kindern
  • Unruhe oder Erregungszustände, meist bei Kindern oder älteren Menschen
  • Störungen beim Sehen (zum Beispiel unscharfes oder verschwommenes Sehen)
  • Gleichgewichtsstörungen
  • Übelkeit und Erbrechen (häufig bei zu hoher Startdosis)

Häufig

  • Bestimmte Form der Blutarmut (megaloblastische Anämie), meist behandelbar durch Folsäure oder Vitamin B12
  • Senkung bestimmter Schilddrüsenwerte im Blut, aber ohne Auswirkungen auf die Schilddrüsenfunktion
  • Störungen im Kalzium- und Vitamin-D-Haushalt (zum Beispiel niedriges Kalzium im Blut, manchmal Knochenprobleme)
  • Erhöhter Wert bestimmter Leberenzyme (ohne tatsächliche Schädigung der Leber)
  • Fleckiger Hautausschlag, meist ohne starke Allergiezeichen

Gelegentlich

  • Vorübergehende Beschwerden an der Schulter

Selten

  • Fehlstellung und Verkrümmung der Finger (Dupuytren-Kontraktur)
  • Störung im Blutbild (zu wenige weiße Blutkörperchen oder Blutplättchen)

Sehr selten

  • Hervorrufen einer erblichen Bluterkrankung (Porphyrie)

Häufigkeit nicht abschätzbar

Diese Nebenwirkungen wurden nach der Markteinführung von Ärzten oder Patienten gemeldet. Da die genaue Anzahl der Anwender nicht bekannt ist, kann keine statistische Häufigkeit berechnet werden.

  • Entwicklung einer Autoimmunerkrankung (systemischer Lupus erythematodes)
  • Gedächtnis- oder Konzentrationsprobleme, Wesensveränderungen, psychische Veränderungen
  • Lähmung der Augenmuskeln
  • Entzündung der Nerven im Rückenmark
  • Augenzittern oder Sehen von Doppelbildern
  • Schwerer Hautausschlag mit Blasenbildung und/oder großflächiger Hautablösung (z.B. Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom)
  • Schwerwiegender Hautausschlag mit Fieber und anderen Beschwerden
  • Appetitlosigkeit oder Magersucht
  • Impotenz oder verminderte Lust auf Sex
  • Verminderte Knochendichte (Osteoporose oder Knochenbrüche bei Langzeiteinnahme möglich)

Was ist Primidon und wofür wird es angewendet?

Primidon ist ein Arzneimittel, das zur Gruppe der Antiepileptika zählt. Es wird verwendet, um epileptische Anfälle zu behandeln oder deren Auftreten zu verhindern. Primidon wirkt im Gehirn und kann die Häufigkeit und Stärke von Anfällen verringern. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, welche Form für Sie geeignet ist.

Was sollten Sie vor der Einnahme beachten?

Achten Sie darauf, Primidon nicht einzunehmen, wenn Sie auf diesen Wirkstoff oder verwandte Substanzen allergisch reagieren. Besondere Vorsicht ist bei schweren Leber-, Nieren- oder Herzproblemen nötig. Einige Medikamente, wie bestimmte Psychopharmaka oder Blutverdünner, können Wechselwirkungen zeigen. Informieren Sie Ihren Arzt über alle Arzneimittel, die Sie einnehmen. Während der Schwangerschaft und Stillzeit darf Primidon nur nach Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden.

Wie ist Primidon einzunehmen?

Nehmen Sie Primidon stets genau so ein, wie Ihr Arzt es empfiehlt. Die Dosis wird meist langsam gesteigert, um Nebenwirkungen zu vermeiden. Die Tabletten oder die Suspension können zu den Mahlzeiten eingenommen werden. Die Behandlung ist in der Regel langfristig. Beenden Sie die Einnahme nicht abrupt, sondern nur nach ärztlicher Rücksprache – sonst kann es zu Anfällen kommen.

Wie ist Primidon aufzubewahren?

Bewahren Sie Primidon immer außerhalb der Reichweite von Kindern auf. Besondere Lagerungsbedingungen sind nicht erforderlich. Nach Anbruch ist die Suspension (Saft) 12 Wochen haltbar. Verwenden Sie das Arzneimittel nicht nach Ablauf des Verfallsdatums oder bei auffälligem Geruch oder Verfärbung. Entsorgen Sie nicht benötigte Arzneimittel umweltgerecht – Ihre Apotheke hilft dabei.

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